Die Kontroverse um Aspekte der Aerodynamik spitzte sich in der MotoGP in den letzten Jahren immer weiter zu, und für das Jahr 2020 kündigte die MotoGP eine Überarbeitung ihrer Bestimmungen an, um Grauzonen zu eliminieren.

Diese Ankündigung folgte auf Ducatis umstrittenen Einsatz von Winglets an Andrea Doviziosos Maschine auf seinem Weg zum ersten MotoGP-Sieg der Saison 2019 beim Grand Prix in Katar.

Der Schwingenspoiler sollte den Hinterreifen abkühlen, löste jedoch bei den Herstellern eine Fehde aus, und Honda, Aprilia, Suzuki und KTM reichten Beschwerden über dessen Zulässigkeit ein.

Allerdings kündigt die MotoGP an, dass der Schwingenspoiler auch im Jahr 2020 unter den strengeren aerodynamischen Bestimmungen noch legal sein wird, nun aber neben anderen Bereichen des Motorrads mit ‚aerodynamischem Effekt‘ unter die Regelungen des ‚Aero Body‘ fallen wird. Die MotoGP wird in diesen Bereichen nur eine Design-Änderung pro Saison zulassen.

Aktuell ist dies bereits der Fall, allerdings in nur zwei Bereichen des Aero Body, nämlich der Verkleidung und dem vorderen Kotflügel. Um eine Wiederholung der Schwingen-Saga von Katar zu verhindern, wird es ab dem nächsten Jahr einen weiteren Aero Body geben, der die Schwingen bedeckt.

Corrado Cecchinelli, Director of Technology bei der MotoGP, erklärt: „Das berüchtigte ‚Kinn‘ wird weiterhin legal und jetzt ein genehmigtes Teil sein. Wenn Sie das Design des ‚Kinns‘ ändern – auch wenn Sie es vollständig entfernen – dann ist das die eine Änderung für die Saison, die Sie in dem Bereich durchführen dürfen.“

Dieselben Aero Body-Einschränkungen gelten auch für alle übrigen Teile des Motorrads, die einen ‚aerodynamischen Effekt‘ haben.

„Zum Beispiel wird die Gabelbeinabdeckung automatisch als Teil des Aero Body betrachtet. Sie darf also geformt werden, diese Form darf aber während der Saison nur einmal geändert werden“, sagt Cecchinelli.

Die Richtlinien lösten nicht nur unter den Fans Diskussionen aus, sondern auch bei den Fahrern. Max Biaggi sagte in den sozialen Medien, dass aerodynamische Entwicklungen immer zu regulatorischen Kontroversen führen werden, da die Grenze zwischen regelwidrig und zulässig sehr fein ist.

“Ich glaube, dass wir aufgrund der hohen Leistungen nicht auf Aerodynamik verzichten können, aber die Bestimmungen müssen schnell angepasst werden!” Max Biaggi

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